Die Bodenbearbeitung soll dem Boden dienen und ihn nicht schädigen. Welche Geschwindigkeit für welche Bodenbearbeitung verwendet werden soll, der Einfluss der Geschwindigkeit auf die Bodenstruktur und der Verschleiß von Arbeitselementen, die Bodenfeuchtigkeit – wenn es zu früh für die Bodenbearbeitung ist, der Einfluss des Reifendrucks, die Anzahl der Bodenbearbeitungsvorgänge.



Planung von Bodenbearbeitungsarbeiten


Jede Kultur soll dem Boden den beabsichtigten Zweck verleihen und den Standort für die spätere Aussaat vorbereiten. Manchmal handelt es sich um mehrstufige Behandlungen, daher ist es ratsam, bei jedem Schritt den Zustand des Bodens zu überprüfen, um die Arbeiten unter optimalen Bedingungen durchzuführen. Für die Bodenbearbeitung gibt es kein vorgefertigtes Schema. Bevor wir ins Feld gehen, müssen wir uns immer zuerst fragen: Welches Ziel wollen wir erreichen? Wenn die Bedingungen für den geplanten Anbau günstig sind, können wir ins Feld gehen. Wenn Zweifel bestehen, ob der geplante Anbau notwendig ist oder ob die Bedingungen für dessen Umsetzung optimal sind, sollten mit einem Spaten mehrere flache Vertiefungen angelegt werden. So wird schnell ersichtlich, ob der Boden für die geplante Behandlung bereit ist. Eventuell zeigt sich beim Aushub, dass der Boden ausreichend gelockert ist und die geplante tiefere Bearbeitung entfallen kann. Die Planung der Bodenbearbeitungsarbeiten und die Auswahl des optimalen Zeitpunkts für das Betreten des Feldes mit der Maschine sind entscheidend für den Schutz des Bodens und die Erzielung einer maximalen Pflanzenproduktivität.


Planung der Bodenbearbeitung unter Berücksichtigung der Bodenfeuchtigkeit – Einschätzung der Einsatzbereitschaft

Es ist wichtig, die Luftfeuchtigkeit zu bewerten
Ein zentraler Faktor, der immer berücksichtigt werden muss, ist die Bodenfeuchtigkeit. Es ist äußerst ungünstig, unter zu feuchten Bedingungen zu arbeiten. Um zu prüfen, ob der Boden nicht zu nass ist, nehmen Sie eine Probe in die Hand und drücken Sie diese aus. Klebt der Boden nicht zusammen, können Sie bedenkenlos arbeiten. Bildet die Erde jedoch einen kompakten Klumpen, ist sie noch zu nass. Überprüfen Sie den Boden in der gesamten Tiefe der Kulturpflanze, nicht nur in der obersten Schicht. Arbeiten in zu feuchten Böden führt zu lokalen Verdichtungen, die die Wurzelbildung und das Eindringen von Wasser behindern. Um das Risiko einer Bodenverdichtung zu minimieren, ist die Reduzierung des Drucks in den Traktorreifen ein wichtiger Faktor. Dies ist vor allem bei leichteren Arbeiten sinnvoll, wenn wenig Zugkraft benötigt wird. Wählen Sie stets den passenden Traktor für die jeweilige Aufgabe. Vermeiden Sie es, leichtere Arbeiten mit dem größten und schwersten Traktor auszuführen. Arbeiten Sie möglichst ohne Gewicht am vorderen Dreipunktanbau. Verwenden Sie wenn möglich Zwillingsreifen. Landwirte sollten es vermeiden, den Boden zu bearbeiten, wenn er zu nass ist. In der Praxis bedeutet dies, vor der Bodenbearbeitung auf die richtigen Bedingungen zu warten, Bodenschutzmaßnahmen anzuwenden und die Bodenfeuchtigkeit zu überwachen.


Zu nasser Boden und falscher Reifendruck als Ursachen für Bodenverdichtung

Angemessene Bodenbearbeitungsgeschwindigkeit
Ein weiterer Faktor, der den Boden schädigen kann, ist die Geschwindigkeit, mit der wir kultivieren. Dies ist im Nachernteanbau nicht so relevant, wo eine hohe Geschwindigkeit für eine intensive Durchmischung der Ernterückstände erforderlich ist. Insbesondere bei der letzten Bearbeitung vor der Aussaat ist eine hohe Geschwindigkeit nicht zu empfehlen. Hohe Geschwindigkeiten haben eine destruktive Wirkung auf die Bodenstruktur und führen zu deren Zerstäubung. Dies ist besonders gefährlich, wenn trockener Boden bearbeitet wird. Fällt starker Regen auf zu stark besprühten Boden, kann dieser verkrusten. Kulturerde ist eine Mischung aller Fraktionen, also Lehm , Staub und Sand. Ton ist der feinste und Sand die größten Bodenpartikel. Der Sandanteil versorgt die Erde mit Luftkanälen. Wenn starker Regen auf frisch bearbeiteten, besprühten Boden fällt, werden die größten Partikel, also der Sand, nach der Aufnahme des Wassers am schwersten. Aufgrund der Schwerkraft bewegt sich schwerer Sand nach unten und hinterlässt im oberen Teil nur Lehm und Staub. Nach dem Trocknen bildet sich dann eine Kruste auf der Oberfläche.


Auswirkungen überhöhter Arbeitsgeschwindigkeit auf Bodenzerstäubung und Krustenbildung

So viele Bodenbearbeitungsvorgänge wie erforderlich, so wenige wie möglich.
Ein weiterer Faktor ist die Anzahl der Kultivierungsbehandlungen. Es empfiehlt sich, die einfache Regel anzuwenden: So viel bearbeiten wie nötig und so wenig wie möglich. Ziel ist es, die Anzahl möglicher Bodenbearbeitungsvorgänge zu minimieren. Kurz vor der Ernte befindet sich der Boden in seinem optimalen Zustand. Durch Begrenzung der Bodenbearbeitungsvorgänge greifen wir so wenig wie möglich in die tieferen Schichten der Erde ein, d. h. wir stören nicht ihre Struktur, die durch die Wurzeln der Vorfrüchte und die von Regenwürmern geschaffenen Kanäle entsteht. Diese Regel sollte beachtet werden. Darüber hinaus belüftet jede Kultur den Boden, was zu einer Mineralisierung, also einem Verlust von Bodenhumus, führt. Das Pflügen bewirkt die stärkste Belüftung, während der Einsatz von Grubbern zur Tiefenbearbeitung den Boden weniger belüftet. Die Aussage „So viel Bodenbearbeitung wie nötig, so wenig wie möglich“ betont einen landwirtschaftlichen Ansatz, der die Balance zwischen Notwendigkeit hoher Erträge und Bodenschutz sowie Schutz der natürlichen Ressourcen anstrebt. Die Idee besteht darin, eine nachhaltige Landwirtschaft zu betreiben, die die Gesundheit des Bodens bewahrt, Ressourcen schont und gleichzeitig eine hohe Produktivität erreicht. Der Schlüssel liegt in Flexibilität, Bildung und dem Einsatz moderner Werkzeuge und Technologien.


Prinzip: nur so viele Bearbeitungsgänge wie nötig – Minimierung zum Schutz des Bodens

Bearbeitungskombinationen, die die Anzahl der Durchgänge verringern
Eine effektive Möglichkeit, die Anzahl der Fahrten zu reduzieren und somit das Risiko der Bodenverdichtung zu minimieren, besteht darin, mehrere Arbeiten in einem Durchgang zu kombinieren. Dies lässt sich am einfachsten umsetzen, indem Maschinen sowohl an der vorderen als auch an der hinteren Dreipunktaufhängung (TUZ) gleichzeitig angebracht werden, z.B. eine Rolmako ProCut Messerwalze vorne und eine Bearbeitungsmaschine hinten. Den gleichen Effekt kann man erzielen, indem man den Rolmako Tiefenlockerer mit TUZ verwendet, Modelle U602, U608, U632. An ihm kann eine Scheibenegge aufgehängt werden, um direkt nach dem Tiefenlockern den Boden zu bearbeiten. Ein Vorteil dieser Lösung ist die Reduzierung der Verdunstung von stark aufgelockertem Boden durch den Tiefenlocker. Auch Scheibeneggen und Bearbeitungsaggregate von Rolmako können mit TUZ ausgestattet und mit Getreidesämaschinen kombiniert werden, Modelle U659, U684, U693. Der gezogene Vorsaat-Grubber VibroSTAR und die Saatbettkombination kompakt U 684 können mit gezogenen Walzen wie Cambridge oder Orion kombiniert werden. Der Multifunktionsgrubber U 436 kann entsprechend konfiguriert in einem Durchgang Dünger in zwei Tiefen ausbringen. Ähnlich verhält es sich mit der Anwendung von organischem Dünger; die Scheibenegge U693, ausgestattet mit einem Applikator, kann mit einem Güllewagen zusammenarbeiten und in einem Durchgang die ausgebrachte Gülle mit dem Boden vermischen. Für jeden Betrieb und die jeweiligen Bodenbedingungen wird eine geeignete Maschinenkombination unterschiedlich sein. Es ist wichtig, die Auswahl der Maschinen an die spezifischen Gegebenheiten des jeweiligen Feldes und der Kultur anzupassen. Darüber hinaus lohnt es sich, in moderne Technologien und Geräte zu investieren, die mehr Funktionen in einem Durchgang bieten, was zu einer effizienteren und nachhaltigeren Bodenbearbeitung beiträgt.


Rolmako-Bearbeitungskombinationen – weniger Überfahrten, mehr Bodenschutz

Zusammenfassung
Die Minimierung der Anzahl der Maschinenüberfahrten über das Feld ist entscheidend zur Reduzierung der Bodenverdichtung und zur Einsparung von Zeit und Kraftstoffkosten. Der Einsatz der richtigen Kombinationen von Bodenbearbeitungsmaschinen kann dabei helfen, diese Ziele zu erreichen. Jede landwirtschaftliche Praxis sollte hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Bodengesundheit bewertet werden. Das bedeutet, Geschwindigkeit, Tiefe und Art der Geräte an die jeweilige Bodenbeschaffenheit anzupassen. In vielen Fällen können Landschutzpraktiken wie Direktsaat oder minimale Bodenbearbeitung vorteilhafter für die Bodengesundheit sein als herkömmliche Bodenbearbeitungsmethoden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Anpassung der Geschwindigkeit der Bodenbearbeitungsgeräte an Bodenbedingungen, Luftfeuchtigkeit und Art des Geräts von entscheidender Bedeutung für die Erhaltung der Bodengesundheit und -struktur sowie für die Arbeitseffizienz ist.


Grundsätze des Bodenschutzes – Anpassung von Geschwindigkeit, Überfahrten und Rolmako-Geräten