Bodenstruktur, wesentliche Faktoren, wie die gewünschte Struktur erreicht wird, ihre Vorteile für Pflanzen, korrekte Kultivierung, Bedeutung der Fruchtfolge
Wovon hängt die Bodenstruktur ab?
Zunächst ist zu beachten, dass Böden mit beeinträchtigter Struktur ohne Bearbeitung nicht in ihren ordnungsgemäßen Zustand zurückgeführt werden können. Daher kann es beispielsweise bei Direktsaat zu einem schnellen Abbau kommen. Es ist wesentlich einfacher, den Boden durch tiefere Behandlungen in guter Struktur zu halten, auch wenn nicht alle Bedingungen den gewünschten Effekt erzielen.
Mehrere Faktoren beeinflussen die Bodenstruktur. Diese sind:
- Granulometrische Zusammensetzung, das heißt der Gehalt an einzelnen Fraktionen wie Sand, Staub und Lehm.
- Gehalt an organischer Substanz und Humus
- Bodenfeuchtigkeitsniveau
- Methode zur Landbewirtschaftung
Der Boden besteht aus mineralischen und organischen Bestandteilen. Letzteres ist organisches Material, aus dem Humus entsteht und das als Bindemittel fungiert. Je mehr davon vorhanden ist, desto leichter lässt sich die gewünschte Bodenstruktur erreichen. Ein weiteres Bindemittel ist Kalzium, das in Düngemitteln enthalten ist und nicht nur die Regulierung des pH-Werts des Bodens, sondern auch dessen Struktur beeinflusst.
Krümeliger Boden
Bodenwissenschaftler unterscheiden verschiedene Arten von Bodenstrukturen, aus landwirtschaftlicher Sicht interessiert uns jedoch vor allem die krümelige Struktur. Diese schafft die optimalen Bedingungen für das Wachstum der Pflanzenwurzeln und sorgt gleichzeitig für ein ausgewogenes Wasser- und Luftverhältnis.
Grüppchen sind kleine Bodengefüge, die eine Verbindung zwischen einzelnen mineralischen Bodenfraktionen und Humus darstellen. Doch diese Verbindung ist nur ein Aspekt; auch die Stabilität dieser Verbindungen ist wichtig, da sie dem Einfluss von Wasser standhalten müssen (ein Übermaß an Wasser schädigt die Struktur, da es zum Zerfall der Grüppchen durch das Auswaschen einzelner Bodenfraktionen führt). Diese Verbindungen sollten auch widerstandsfähig gegen Witterungsbedingungen und landwirtschaftliche Maßnahmen sein, die von den Landwirten durchgeführt werden. Leider kann man hier selbst seinen Böden großen Schaden zufügen. Man muss bedenken, dass jede kultivierende Maßnahme eine Zerstörung einer bestimmten Menge von Aggregaten verursacht, die sich jedoch mit der Zeit wieder regenerieren können, z.B. durch die Einbringung von organischem Material oder durch Kalkung.
Letztendlich ist es verschiedenen Quellen zufolge optimal, wenn die Aggregate eine Größe von 1–10 mm aufweisen. Größere Aggregate führen zu Problemen mit der Bodenverklumpung, kleinere Aggregate zu übermäßigem Staub, der bei intensiver Bearbeitung leichterer Böden, z. B. mit aktiven Bodenbearbeitungsgeräten, auftreten kann. Auch das Pflügen kann sich negativ auf die Struktur auswirken, während die vereinfachte Bodenbearbeitung schonender ist. Je schwerer der Boden ist, desto leichter kann er verklumpen und größere Aggregate bilden. Böden mit einem höheren Gehalt an Feinmineralien wie Staub oder Ton neigen dazu, größere Aggregate zu bilden, indem sie sich leicht mit Humus verbinden. Böden mit niedrigem Humusgehalt neigen hingegen zur Staubbildung, was eine Reihe von Konsequenzen mit sich bringt, einschließlich der Möglichkeit einer Wassereinlagerung.
Strukturbildende Prozesse
Sie lassen sich in natürliche und beeinflussbare Faktoren unterteilen. Natürliche Faktoren umfassen:
- Frost - Das Gefrieren von Wasser im Boden führt zur natürlichen Bildung von Aggregaten unterschiedlicher Größe
- Der Wassergehalt im Boden - ein Übermaß an Wasser im Boden bedeutet weniger Luft, und ohne Luft kann die richtige Struktur nicht erhalten bleiben, da die Aggregate miteinander verklebt sind
- Trockenheit kann auch strukturbildend wirken; unter dem Einfluss abnehmender Bodenfeuchtigkeit führt sie zu Bewegungen, die die Bildung von Bodenaggregaten beeinflussen.
Zu den Prozessen, die die Bodenstruktur verbessern und auf die der Landwirt selbst Einfluss nehmen kann, gehören Fruchtfolge und Bodenbearbeitung.
Die Bedeutung der Fruchtfolge
Die geeignete Fruchtfolge umfasst den abwechselnden Anbau von einkeimblättrigen und zweikeimblättrigen Pflanzen sowie von Frühlings- und Winterpflanzen. Getreide mit gebündeltem Wurzelsystem, das häufig in Fruchtfolgen vorkommt, wirkt strukturschädigend. Geeignet sind hingegen Raps- und Hülsenfruchtarten mit Pfahlwurzeln, die eine Tiefe von 1,5-2 m erreichen. Nach Getreide empfiehlt es sich, die Ernterückstände zunächst in einer Tiefe von 12-15 cm zu mischen, idealerweise in zwei Behandlungen, wobei die erste Behandlung flacher erfolgen sollte. Anschließend sollte der Boden tiefer aufgelockert werden, bis zu 20-25 cm (sofern keine Pflugsohle vorhanden ist), da sich dort die Hauptmasse der Wurzeln befinden wird. Nach Raps oder Roter Bete genügt eine Bearbeitungstiefe von 12-15 cm.
Fachgerechte Bodenbearbeitung
Die Bodenbearbeitung ist ein kritischer Faktor, der die Bodenstruktur schnell schädigen kann. Die Faustregel besagt, dass nasser Boden nicht bearbeitet werden sollte. Es ist vorzuziehen, einen zu trockenen Boden anstelle eines zu nassen zu kultivieren. Sollte jedoch eine Bearbeitung eines zu feuchten Bodens notwendig sein, sollte diese flach erfolgen. Je niedriger die Bodenfeuchtigkeit, desto tiefer kann kultiviert werden. Die Bearbeitung von zu nassem Boden führt zu übermäßiger Verdichtung, wobei die Räder von Traktoren und Maschinen die Luft aus dem Boden drücken. In solch verdichteten Schichten hält sich Wasser im Feld zurück, was sich während der Vegetationsperiode in einer geringeren Pflanzenentwicklung bemerkbar macht, sofern die Verdichtung nicht entfernt wurde. Es entsteht eine Pflugsohle, die nicht nur beim Pflügen, sondern auch bei vereinfachten Bodenbearbeitungsverfahren entsteht, die immer in der gleichen Tiefe erfolgen. Um den Untergrund zu lockern, verwenden wir beispielsweise Rolmako-Tiefenlockerer oder einen Meißelpflug wie den U624. Diese Behandlungen dürfen jedoch nicht bei zu feuchtem Boden durchgeführt werden, da der Boden im Kontaktbereich mit dem Arbeitselement verschmiert wird. Durch diese Verdichtung kann keine Wurzel wachsen.
Terminologie
Bodenaggregate - sind Klumpen verschiedener Formen und Größen mit unterschiedlicher Stabilität, die durch die Verschmelzung einzelner Mineralkörner im Boden entstehen. Sie definieren die Struktur des Bodens.
Humusschicht - der ideale Humusgehalt sollte in fruchtbaren Ackerböden etwa 5 % betragen, während die meisten Böden in Polen einen Humusgehalt von 1,5–2 % aufweisen und es Böden mit sogar 0,5 % gibt.







